Die Schattenbau-Philosophie
Unumstritten. Das Seehotel Ambach behauptet sich durch Individualität. So hat man keine Kopie des Hotels in Miniatur verwirklicht, sondern Barths puristischen Gedanken aufgegriffen und weiterentwickelt, in der europäischen Tradition der Gartenpavillons. Eingeschossig unprätentiös, als hölzerner Pfahlbau, schwimmt das Badehaus gewissermaßen im Biotop — einem Boot gleich, das in der Verlandungszone des Sees angelegt hat.
Das 250 Quadratmeter große Badehaus mit Loggia entfaltet sich im hinteren Teil des Parkareals und erweitert den Streuobstgarten. Der dreiarmige Bau streckt sich in drei Richtungen aus, betrachtet Hotelschiff, See und Mendelpass. Als Material dient neben den durchlässigen Glasfassaden ausschließlich das vergänglichere Äquivalent zum Beton des Hotelbaus: Holz. Eine Hommage an den Tischlersohn Barth. Nicht irgendein Holz, sondern an der Oberfläche glatt gebürstetes und geöltes Holz, ganz dem Schiffbau nachempfunden. Die Holz-Farbstufen des Badehauses schärfen den Blick für das Weiß des Seehotels. »Auch damit tritt das Badehaus indirekt mit Barths Hotelstruktur in Dialog und versteht sich feinsinnig als deren Schattenbau«, so der Planer Walter Angonese.
Unsere Wasser- und Spa-Landschaft
Die Finnische Sauna symbolisiert die nordische Körperkultur, das Dampfbad die südliche. Dazwischen der Patio mit Whirlpool und, anstelle herkömmlicher Duschen, der »Regenraum«. Dieser beherrscht nicht nur die Szene, sondern eröffnet eine vielfältige sensorische Dimension. Einer mediterranen Loggia nachempfunden, dehnt sich die überdachte Terrasse weit in den Park hinein, dort wo sich schattige Liegeflächen an sonnige Wiesenbereiche schmiegen. Als Verbindungselement in der Achse zum Hotelgebäude bettet sich das beheizte Schwimmbad in die Gartenlandschaft, mit seinen 20 Metern Länge auch für Sportler eine gute Alternative zum Eintauchen in den See.